Mit Digitalisierung in die Zukunft
„Industrie 4.0 für den Mittelstand in Südwestfalen“ überzeugt als Fachkongress und praxisnaher Workshop zum Thema „Industrie 4.0“
Auf dem Campus der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede fand am Mittwoch (21. September) der „2. Kongress Industrie 4.0 für den Mittelstand in Südwestfalen“ statt. Zielsetzung der Initiatoren IHK Arnsberg und SIHK Hagen sowie der Fachhochschule Südwestfalen war die Begegnung von Praxis und Wissenschaft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen hierbei die Themen „Datensicherheit“, „Digitalisierte Arbeitsorganisation“ sowie „Digitale Kommunikationstechniken“ und mögliche neue „Geschäftsmodelle i40“.
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Claus Schuster, Rektor der Fachhochschule Südwestfalen, stellte anschließend die Hauptgeschäftsführerin der IHK Arnsberg, Dr. Ilona Lange, das Projekt „Mittelstand 4.0“ mit den weiteren Partnern SIHK zu Hagen, Hochschule Hamm-Lippstadt und Fachhochschule Südwestfalen vor. Ziel dieses durch EU und NRW geförderten Projekts ist es, Unternehmen der Region für das Thema Industrie 4.0 zu sensibilisieren und durch weitere Veranstaltungen und Foren Verbundprojekte zu initiieren.
Prof. Dr. Martin Botteck gab als Einstimmung auf die späteren Übersichtsvorträge seine Einschätzungen zu den Chancen und Risiken auf dem Weg zur Industrie 4.0 wieder. Es wurde deutlich, dass trotz erheblicher Risiken, insbesondere im Bereich Datensicherheit, die großen Chancen durch Flexibilisierung industrieller Prozesse, durch Individualisierung von Produkten oder durch Verkürzung von Entwicklungszeit und Produktionsaufwand überwiegen können.
Einen ersten Höhepunkt der Veranstaltung stellte dann der Vortrag des Vorsitzenden des NSA- Untersuchungsausschusses, Prof. Dr. Patrick Sensburg, dar. Er wies auf den Datenschutz und die Datensicherheit als notwendigem Bestandteil der Digitalisierung hin. Die Sorglosigkeit in sozialen Netzwerken wie Facebook war nur eines der von ihm vorgestellten Beispiele, die aufzeigen, wie wir mit Daten einer zukünftig vernetzten Produktion und Wirtschaft wohl nicht umgehen sollten: bereits heute erreicht der geschätzte Schaden, den die deutsche Wirtschaft durch Datendiebstahl und Hackerangriffe erleidet, die Höhe von mehreren hundert Millionen Euro jährlich.
Den zweiten prominenten Vortrag an diesem Tag gestaltete Gastredner Steven Hill, Journalist und Mitglied der New America Foundation. Er erläuterte unter anderem seine Wahrnehmung des deutschen Mittelstands und zeigte sich von der großen Innovationskraft und seiner besonderen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft beeindruckt. Gleichzeitig bezog Steven Hill zum viel zitierten Silicon Valley Stellung. Seiner Einschätzung nach können sich lediglich sieben von zehn Start-Ups überhaupt im Silicon Valley behaupten während neun von zehn niemals Gewinne erzielen. „Die Finanzierung dieser Gründerszene ist überhaupt nur durch die märchenhaften Gewinne einiger weniger erfolgreicher Unternehmen möglich. Selbst erfolgreiche Start-Ups schaffen nur marginale Anzahlen an Arbeitsplätzen“, argumentierte Hill.
Zu den Workshops und moderierten Diskussionsrunden am Nachmittag waren Vertreter verschiedener Unternehmen sowie Dozenten der Fachhochschule Südwestfalen als Vortragende eingeladen und standen den Zuhörern in einem regen Austausch Rede und Antwort.
Ziel dieser Workshops war es, den Teilnehmern die jeweiligen Themen nahezubringen und konkrete Themen für nachfolgende Foren zu erarbeiten. Damit sollen mittelfristig Verbundprojekte zwischen Unternehmen und den Partnern des geförderten Projekts „Mittelstand 4.0“ etabliert werden. Zu diesen Foren wird in den kommenden Wochen separat eingeladen. Bereits während des Kongresses haben zahlreiche Personen ihr Interesse zur Teilnahme geäußert.
Programm und PDF-Downloads
Uhrzeit | Programm und Download der Unterlagen |
---|---|
09.00 Uhr | Eintreffen der Teilnehmer, Kaffee |
09.30 Uhr | Begrüßung Prof. Dr. Claus Schuster, Rektor der Fachhochschule Südwestfalen Projektvorstellung »Industrie 4.0 für den Mittelstand in Südwestfalen« Dr. Ilona Lange, IHK Arnsberg, Hellweg-Sauerland »Industrie 4.0 – Chance oder Risiko?« Prof. Dr. Martin Botteck, Fachhochschule Südwestfalen |
10.30 Uhr | Kaffeepause, Besuch der Fachmesse |
11.00 Uhr | Keynote: »Datenschutz und Datensicherheit im Zeitalter der totalen internationalen Vernetzung« Prof. Dr. Patrick Sensburg, Mitglied des Bundestages Keynote: »Digital Networking and Depletion of Work Laws« Steven Hill, Journalist und Senior Fellow der New America Foundation |
12.15 Uhr | Mittagspause, Besuch der Fachausstellung |
13.15 Uhr | Workshops Welche Vorteile bringt 3D-Druck wirklich? Antonius Köster LoraWan: Drahtlose Kommunikation für die Industrie 4.0 Prof. Dr. Eva Ponick und Prof. Dr. Alexander Stuckenholz PDF 1, PDF 2 Digitalisierte Arbeitsorganisation: Qualifikations- und Kompetenzanforderungen im Rahmen von Industrie 4.0 Prof. Dr. Christina Krins / Christina Heberling / Jonas Koch Arbeitswelt Sauerland 4.0 Andreas Wolff Datensicherheit im Bereich von Industrie 4.0 Jörg Lammerich Energieeffizienz und Prozessoptimierung mit intelligenter Datenanalyse Prof. Dr.-Ing. Andreas Schwung |
16.00 Uhr | Kaffeepause |
16.15 Uhr | Abschlussdiskussion, Zeit für Gespräche und Besuch der Fachausstellung (Ende der Veranstaltung um ca. 17.00 Uhr) |
Kontakt/ Tagungsbüro
Prof. Dr.-Ing.
Martin
Botteck
|
Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften
Hausanschrift
Tagungsleitung
- Dr. Ilona Lange
- Prof. Dr.-Ing. Martin Botteck
Programmausschuss
- Prof. Dr.-Ing. Jürgen Bechtloff (FH Südwestfalen Meschede; LG Maschinenbau)
- Dipl.-Ing. Michael Beringhoff (IHK Arnsberg Hellweg-Sauerland)
- Prof. Dr.-Ing. Martin Botteck (FH Südwestfalen Meschede; LG Elektrotechnik)
- Prof. Dr.-Ing. Paul Gronau (FH Südwestfalen Meschede; LG Ökonomie)
Weitere Informationen
- Rückblick: Tagung Industrie 4.0 an der Fachhochschule 2015
- "Industrie 4.0" - Herausforderung für den Mittelstand bei der IHK Arnsberg

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